Sa 10.10.09 15:00 Uhr

Kreispokal Wittenberg

2. Runde

SV Turbine Zschornewitz                                                                  SV Seegrehna        

          2:0 n.v. (0:0)                      

«Zeppeline» erleben harten Aufschlag

Abtsdorf kann zweifache Führung gegen Bad Schmiedeberg nicht verteidigen

Bericht der Mitteldeutschen Zeitung vom 12. Oktober 2009 WITTENBERG/MZ. In der zweiten Hauptrunde des laufenden Kreispokal-Wettbewerbs blieben die ganz großen Überraschungen aus. Lediglich Landesklassen-Vertreter Abtsdorf musste in Bad Schmiedeberg die Segel streichen

SV Turbine Zschornewitz SV Seegrehna 2:0 n.V.

Marcus Furchner und seine Nebenleute vermochten es trotz eines Chancen-Überangebotes nicht, Seegrehna in Führung zu schießen. Nach 90 verregneten Spielminuten hieß es immer noch 0:0. Im zweiten Durchgang der Verlängerung holte Zschornewitz zum Doppelschlag aus. Nico Miertzsch (116.) und Marian Kasper (117.) "schoben" Turbine in den Pokal-November.

Blau-Weiß Nudersdorf VfB Gräfenhainichen 1:2

Trotz der knappen Niederlage gegen den Landesklassen-Vertreter VfB war Blau-Weiß-Coach Jens Stockmar mit der Leistung seiner Schützlinge nicht unzufrieden. "Im zweiten Abschnitt konnte ich keinen Klassenunterschied zwischen beiden Teams erkennen." Der Führungstreffer für den VfB war ein Geschenk des Gastgebers. Nach einem Einwurf verfolgten drei Nudersdorfer Verteidiger andächtig die Flugbahn des Balles, der völlig frei stehende Daniel Richter konnte sich die Ecke aussuchen (27.). Am zweiten Gräfenhainichener Treffer hatte die blau-weiße Abwehr ebenfalls eine Aktie. Nach einem Freistoß bekam Jens Stockmann das Leder maßgerecht serviert (52.). Die Stockmar-Schützlinge spielten danach Alles oder Nichts. Thomas Eckert (68.) und Frank Lehmann (70.) hatten den Anschlusstreffer bereits auf Kopf beziehungsweise Fuß, nach einer Ecke gelang Tim Venediger (75.) doch noch das 1:2.

SV Fortuna Eutzsch SV Rot-Weiß Kemberg 3:5 n.V.

Der Eutzscher Trainer André Göricke schimpfte nach dem Abpfiff noch wie ein Rohrspatz, auch wenn er den Sieg der Kemberger als "völlig verdient" einstufte. "Der schwächste Mann auf dem Platz war der Schiedsrichter", beklagte sich Göricke. "Mit seiner einseitigen Regelauslegung hat er uns jede Chance zur Überraschung genommen." Denn zum Ende der Begegnung stand die Fortuna arg dezimiert auf dem Rasen. Marcel Hagen (90.), René Schautt (104.) und Ronny Kohn (112.) erhielten vom Schiedsrichter allesamt die Ampelkarte. In der regulären Spielzeit boten die Gastgeber dem großen Favoriten - dessen Tore erzielten Nico Geißler (35.), Michal Obrtlik (78.) und Pavel Sedlacek (80.) - permanent die Stirn und hielten durch die Treffer von Peter Andreas (38.), Ronny Kohn (75.) sowie Sören Kampfhenkel (85.) gut mit. Erst in der Verlängerung schossen Sedlacek (91.) und Marvin Richter (95.) die Rot-Weißen aus Kemberg in die nächste Runde.

SG Grün-Weiß Pretzsch SV Blau-Rot Pratau 3:5

Pratau hatte diese Partie über fast die gesamte Spielzeit hinweg fest im Griff. Durch zwei Tore von Armin Schmidt (16., 34.) ging der Favorit mit einem beruhigenden 2:0 in die Kabinen. Nach der Pause erhöhten die Gäste durch Steven Schmidt (61.), Ronny Krüger (64.) und erneut Armin Schmidt (71.) auf 5:0. Blau-Rot-Trainer Bodo Schulz dürften die letzten Minuten der Begegnung nicht geschmeckt haben. Daniel Pfeifer (85., 90.) sowie Steve Taggeselle (86.) trafen für den Kreisligisten.

SV Allemannia Jessen II FC Grün-Weiß Piesteritz II 2:4

Nach dem Abpfiff der Partie sah man bei der Allemannia-Reserve viele zufriedene Gesichter. Jessen II hatte es dem derzeitigen Spitzenreiter der Landesklasse, Staffel fünf, nicht leicht gemacht, in die nächste Pokalrunde einzuziehen. Die Gastgeber begannen hochkonzentriert und erspielten sich gute Tormöglichkeiten. In der 25. Minute gelang Felix Danneberg per Schlenzer ins linke obere Eck der Führungstreffer. Piesteritz II kam danach immer besser in die Partie. Doch Allemannia-Keeper Sebastian Alex war bestens in Form. Kurz vor der Halbzeitpause hätte Stefan Becker das Glück für die Elsterstädter perfekt machen können. Sein Kopfball prallte aber an der Latte ab. Nach Wiederanpfiff waren die Grün-Weißen bemüht, rasch den Ausgleichstreffer zu erzielen. Maik Trollmann (55.) setzte das Vorhaben in die Tat um, Andreas Thöner (66.) und Tobias Klier (68.) legten sofort nach. Jessen II gab sich nicht auf und setzte die Landesklassen-Elf immer wieder unter Druck. In der 80. Minute traf Stefan Becker zum Anschlusstreffer. Für den Schlusspunkt waren die Hüller-Schützlinge verantwortlich. Klier drehte nochmals zur Jubelrunde ab.

SV Glückauf Möhlau SV Einheit Wittenberg 0:4

Glückauf agierte ohne sechs Stammspieler, besaß zudem einen indisponierten Torwart und Feldspieler, die selten ihre Normalform abrufen konnten. Einheit musste an diesem Tag selbst keine Bäume in puncto Weiterkommen ausreißen. Die Stache-Schützlinge profitierte ausschließlich von Möhlauer Ungeschicklichkeiten. Ein von Andreas Jaekel harmlos getretener Freistoß landete zur Überraschung aller Zuschauer im Netz (30.). Danach nutzte Marvin Kühn einen Stellungsfehler der Glückauf-Abwehr eiskalt aus (35.). Jaekel verwandelte anschließend noch einen völlig unnötig verursachten Elfmeter (55.), Kühn profitierte abermals vom Möhlauer Durcheinander (60.). Glückauf schoss zwar häufig auf das gegnerische Tor, fand seinen Meister aber in Keeper Daniel Zschiesche.

VfB Gräfenhainichen II SV Grün-Weiß Annaburg 0:4

Das Landesklassen-Team aus Annaburg war über die gesamten 90 Minuten hinweg die eindeutig bessere Elf und zog völlig verdient in die dritte Hauptrunde dieses Wettbewerbs ein. Für die Gäste trafen Steffen Kassuba (2), Max Klöpping sowie Marcel Schnabel.

SV Grün-Weiß Linda II VfL 96 Tornau 1:2

Mit einer schwachen Auswärtsleistung erreichten die Tornauer die dritte Runde im Kreispokal. Trotz der üblichen Warnungen vor dem Match, den unterklassigen Gegner nicht zu unterschätzen, ließ der VfL in der ersten Hälfte Einsatz, Laufbereitschaft und Spielwitz vermissen. Nach der Kabinenpredigt wurden in Halbzeit zwei die Offensivaktionen der Gäste zwingender. Wurde das Kopfballtor von Kai Klatte (60.) nach einer Ecke noch abgepfiffen, gelang nach einer sehenswerten Kombination über die linke Seite Denis Rutz das 1:0 (61.). Für die Vorentscheidung sorgte erneut Denis Rutz nach Vorarbeit von David Hartling (77.). Die nie aufsteckenden Lindaer warfen jetzt alles nach vorn und erzielten kurz vor dem Abpfiff gegen eine das Ergebnis verwaltende Tornauer Mannschaft den verdienten Ehrentreffer.

VfB Zahna SV Allemannia Jessen 1:5

Der Landesligist aus Jessen ließ bei Kreisoberligist Zahna nichts anbrennen und siegte auch in dieser Höhe verdient. Dabei begann das Match mit einem Paukenschlag. Marcus Blümel (5.) gelang nach einem Torwartfehler das frühe 1:0 für den VfB. Danach gab es für die Hausherren kaum etwas zu holen. Die läuferische und spielerische Dominanz der Gäste war allzu deutlich. Patrick Bachmann (14.) und Sebastian Lehmann (27.) drehten den Spieß noch vor dem Wechsel herum. Die Platzherren waren zu Beginn der zweiten Hälfte bemüht, Jessen mit langen Bällen in die Spitze in Verlegenheit zu bringen. Chancen gab es aber kaum. Die Partie nahm nun an Härte zu, es kam zu vielen Unterbrechungen. Allemannia-Akteur Steffen Ullman (82.) sah nach einer Tätlichkeit die rote Karte. Die restlichen Tore erzielten Philipp Schumann (56.), Stefan Lutzmann (72.) und Enrico Bahr in der Schlussminute.

FSV Bad Schmiedeberg Zeppelin Abtsdorf 3:2 n.V.

In einem spannenden Pokalfight bezwang Kreisoberligist Bad Schmiedeberg den Landesklassenvertreter aus Abtsdorf 3:2 nach Verlängerung. Nach der Führung durch Andreas Riedel (26.) versäumten es die Gäste, nachzulegen und den Sack zuzumachen. Christoph Cyris erzielte in der 87. Minute den Ausgleich für den FSV Rot-Weiß. Noch in der Nachspielzeit ging Abtsdorf durch Christian Hünl, der einen groben Schnitzer in der gegnerischen Abwehr ausnutzte, wieder in Führung und sah schon wie der sichere Sieger aus (92., 1:2). Thomas Köhler konnte jedoch noch einmal für die Kurstädter ausgleichen (94.) und dann in der Verlängerung den Siegtreffer per Kopf erzielen (108.). Abtsdorfs Trainer Thomas Pielorz war nach 120 Minuten sichtlich enttäuscht: "Wir verlieren nach Verlängerung und sind weiterhin auf der Suche nach der Formation, die den Klassenerhalt in der Meisterschaft in Angriff nimmt." Heimcoach Stefan Krutzger sah dagegen seine Taktik der ersten Halbzeit voll bestätigt. Er ließ sein Team zunächst ohne nominellen Stürmer (Cyris, Hühn) auflaufen.

Weitere Ergebnisse: SV Seegrehna II - SG Dabrun / Rackith 0:5, Klödener SV - FC Grün-Weiß Piesteritz III 3:4, PSV Wittenberg - SV Reinsdorf 3:0, SV Rot-Weiß Kemberg II - SV Germania Wartenburg 0:3, Einheit Wittenberg II - Eintracht Elster 1:3; Absage: SV Blau-Rot Coswig - SG Trebitz