Saison 2009/10
Tabellenführer Nudersdorf wird Favoritenrolle gerecht
Stockmar-Schützlinge holen alle sechs
möglichen Zähler
Bericht
der
Mitteldeutschen Zeitung vom 18. August 2009 von Thomas
Tominski
WITTENBERG/MZ.
Nach zwei Spieltagen stehen die Kreisoberliga-Fußballer der
SG Blau-Weiß Nudersdorf genau dort, wo sie von vielen
Experten vor der Saison erwartet wurden - an der Spitze der Tabelle.
Trainer Jens Stockmar will das Wort "Aufstiegsaspirant" trotzdem noch
nicht in den Mund nehmen und am taktischen Geplänkel, wer denn
nun den "schwarzen Peter" Liga-Favorit in die Schuhe geschoben bekommt,
möchte er sich ebenso nicht beteiligen. Es sei viel zu
früh, zum jetzigen Zeitpunkt eine Aussage zu treffen, Teams
wie Seegrehna oder Germania Wartenburg werden noch zur Aufholjagd
blasen.
Stockmar ist stolz auf seine Jungs. Der
Auftakterfolg gegen Seegrehna (1:0) war eine "Meisterleistung" der
gesamten Mannschaft, beim 7:4 in Zschornewitz haben seine Jungs
bewiesen, dass der Verzicht auf sechs Leistungsträger mit
Kampfkraft kompensiert werden kann. Mit Frank Lehmann besitzen die
Blau-Weißen auch den "Torschützen vom Dienst" in
ihren Reihen. Sein Coach wollte den Fünferpack gegen
Schlusslicht Turbine aber nicht überbewertet wissen, denn die
Vorlagen von Teamkollegen Christian Hille waren stets mehr als die
halbe Miete. "Wir werden jetzt von Spiel zu Spiel schauen. Denn gestern
hat mich die nächste Hiobsbotschaft erreicht. Marcel
Eißner fällt mit Bänderriss aus." Trotz der
derzeit kritischen Personalsituation möchten die
Blau-Weißen ihren "Platz an der Sonne" verteidigen. Wenn laut
Stockmar vier Zähler aus den nächsten beiden
Begegnungen (Zahna, Bad Schmiedeberg) eingefahren werden, liege seine
Elf "voll im Soll".
Davon ist der von den
Kreisoberliga-Trainern im Vorfeld am meisten genannte Mitfavorit, SV
Seegrehna 93, ein ganzes Stück entfernt. Die
Schützlinge von Detlef Knape rangieren mit einem Pluspunkt auf
Rang zwölf, für den Trainer kein Grund, in Hektik zu
verfallen. Die Integration der Neuzugänge sei laut Knape noch
nicht ganz abgeschlossen, einige Leistungsträger liefen
angeschlagen auf. "In eins, zwei Wochen wird sich
fitnessmäßig schon eine ganz andere Elf
präsentieren." Aus Sicht des Übungsleiters ist der
Zug Richtung Spitze noch lange nicht abgefahren, die Spreu vom Weizen
werde sich erst auf der Zielgeraden der Rückrunde trennen.
"Wir müssen jetzt nur anfangen, fleißig Dreier zu
sammeln."
Der mit zwei Trainer-Stimmen bedachte SV
Germania Wartenburg liegt in Lauerstellung. Auftaktgegner Coswig musste
aus Personalnot die erste Partie kurzfristig absagen, nach dem 0:0 bei
Eintracht Elster II hat sich die Kleffe-Truppe auf Rang elf
eingefunden. Der Coach bemerkte schmunzelnd, dass man schon schlechter
in die Saison gestartet sei, die Vorstellung seiner Jungs am
vergangenen Sonnabend wechselte zwischen "unterirdisch" und "ganz nach
meinem Geschmack". "Am Samstag kommt Seegrehna. Da geht es schon ein
bisschen um die Wurst."
Der vom Übungsleitertrio
Stockmar / Knape / Kleffe mit ins Boot geholte Geheimfavorit
Möhlau ist derzeit Zweiter. Coach Raik Klinowsky lachend:
"Tabellen lügen nicht. Die Chemie in unserer jungen Mannschaft
stimmt." Vom Aufstieg träumt laut Trainer bei den
Schwarz-Gelben "kein Mensch", doch die Saisonziele heißen
Ligaplatz drei bis sechs und im Kreispokal "so weit wie
möglich" kommen.