Kreisoberliga-Kicker sehen in der Hinrunde weniger Rot

Kreisfachverband zieht eine überwiegend positive Bilanz der ersten Saisonhälfte

Bericht der Mitteldeutschen Zeitung vom 13. Januar 2010 von Stephan Gräfe
WITTENBERG/MZ. Mit dem Verlauf der Hinrunde der Fußball-Kreisoberliga des Kreisfachverbandes (KFV) Wittenberg ist der Vorstand des KFV recht zufrieden. Zwar gab es in den zurückliegenden Monaten ein paar negative Ereignisse, aber im Großen und Ganzen sind die zurückliegenden Wochen und Monate als positiv einzuschätzen.
An der Spitze der Tabelle liegt mit dem FC Grün-Weiß Piesteritz III eine Mannschaft, mit der vor der Saison so weit vorn keiner richtig gerechnet hatte. Die Teams aus Seegrehna, Möhlau und Nudersdorf, die vor dem Start der Meisterschaft als Aufstiegsfavoriten gegolten und gehandelt wurden, belegen in der Tabelle die Plätze zwei bis vier. Am Ende des Klassements steht mit Fortuna Eutzsch aber auch eine Formation, die an dieser Stelle sehr deplatziert wirkt. Viele hatten der Fortuna eine stärkere Rolle im Feld der Mannschaften zugetraut.
Als eine durchaus positive Bereicherung kann hingegen Liganeuling Allemannia Jessen II bezeichnet werden. Zum Erstaunen mancher etablierte sich die Truppe aus der Elsterstadt sehr gut in der Kreisoberliga, sie hat sich aktuell mit dem siebenten Rang einen sicheren Mittelfeldplatz in der Tabelle erkämpft.
Die treffsichersten Stürmer der Kreisoberliga kommen aus Nudersdorf und Zschornewitz. Mit 16 Zählern führen Frank Lehmann (Nudersdorf) und Nico Miertsch (Zschornewitz) die Torjägerliste an. Ein erfreulich positiver Trend ist in puncto Fairness zu erkennen. Insgesamt wurden 404 gelbe Karten verteilt, das macht einen Schnitt von 3,8 pro Spiel. 2008 / 09 gab es immerhin 4,1 gelbe Karten pro Begegnung. Mit 20 gelb-roten und neun roten Karten ist außerdem ein deutlicher Rückgang bei den Feldverweise zu vermerken. In der Meisterschaftsserie zuvor waren es zur Winterpause 35 Mal Gelb-Rot und 28 Mal Rot.
Gerade dieser Trend erfreut auch Bernd Geipel, Präsident des KFV. "Ich denke doch mal, dass wir eine ordentliche Hinrunde erlebt haben, die eben positive Zeichen bei der Fairness gesetzt hat. Und ich freue mich besonders, dass wir die Hinrunde im Plan abgeschlossen haben. Wir haben kein einziges Nachholspiel offen." Von den Konstellationen in der Tabelle her hat Geipel die Piesteritzer Elf ganz oben auf seiner Rechnung. Aber: "Noch sind nicht alle Messen gesungen. Ich rechne fest damit, dass der SV Seegrehna noch einmal ganz stark kommen wird."
Wo Licht ist, ist aber auch zumeist Schatten. So empfindet der KFV unsportliches Verhalten von Trainern und Zuschauern als solch einen Schatten. Dies führte beispielsweise sogar soweit, das Blau-Rot Coswig mit einer Platzsperre bei der Ausführung von Heimspielen belegt wurde. Da hofft nicht nur Bernd Geipel, dass es hierbei eine Veränderung zum Positiven in der Rückrunde geben wird.
Fortuna Eutzsch stellt mit dem 50-jährigen Bernd Pietzner den ältesten Spieler der Liga, mit 17 Jahren der jüngste Kicker ist Johannnes Rost, er steht in den Reihen der Jessener Allemannia.
Das älteste Team hat der VfL 96 Tornau mit einem Durchschnittsalter von 30,8 Jahren. Die jüngste Mannschaft kommt wiederum aus Jessen, die Reserve der Allemannia ist im Schnitt 24 Jahre jung.
Die Eintracht aus Elster setzte mit 44 Spielern die meisten Kicker in den zurückliegenden Monaten ein, die wenigsten Akteure (22) standen für die Germania aus Wartenburg auf dem Rasen. Insgesamt wurden in der Hinrunde 485 Spieler in die Meisterschaftswettkämpfe geschickt. Und sie alle fiebern nun dem Start der Rückrunde am 13. Februar entgegen.